Cambodia Trekking

Nach der coolen Hochzeit ging es am nächsten Morgen schon wieder früh weiter in den Osten von Kambodscha. Dort leben nah an der Grenze eine Minderheit. Sie nennen sich “Punong” und ihre Kultur unterscheidet sich stark von den Khmer die sonst in Kambodscha leben.

Als der Mini-Bus uns vom Hotel abholte waren wir total geschockt. Der Bus war schon komplett voll, nein er war schon überfüllt. Normalerweise hat der Bus 13-15 Sitzplätze bei uns saßen schon über 20 Leute in den Bus. Wir sammelten dennoch fleißig weiter Menschen ein. Schlussendlich waren es 27 Personen in dem Bus. Ich saß mit einem Khmer zusammen auf dem Beifahrersitz. Paul saß zwischen den Stühlen in in einer Reihe mit 5 Leuten was eigentlich für 3 Personen gedacht ist. Das Gepäck wurde einfach hinten bei offener Heckklappe zusammen gebunden und verknotet. Die gesamte Busfahrt dauerte gute 5 Stunden. Es war ein Horrortrip. Jede Busfahrt die ich davor hatte war Luxus dagegen. Zumindest war unser Busfahrer sehr nett und fuhr uns beide dann noch zu einem netten Guesthouse. Wir ruhten uns kurz aus und machten uns dann auf die Suche nach einem Tourguide und einem Lokal welches von einer Europäerin betrieben wird. Wir liefen einfach die Hauptstraße entlang und wurden von einem netten Typen angesprochen. “Den” organisiert Trekkingtouren und als wir ihn nach dem Restaurant fragten sagte er nur “die Inhaberin sitz hier grad neben mir”. Wir liefen mit ihr zu ihrem kleinen Lokal, sie ist Holländerin spricht aber perfektes Deutsch und wohnt schon seit 12 Jahren in Kambodscha. Erst im Süden und jetzt seit 4 Jahren hier. Sie erzählte uns unfassbare Geschichten von ihren ersten Jahren in Kambodscha. Von Piraten die ihr Schiff überfallen haben oder über den Schmuggel von Matratzen aus Vietnam über die Grenze. Wir aßen bei ihr eine Tomatensuppe und später schaute noch “Den” vorbei und wir buchten bei ihm eine Trekkingtour mit Elefanten reiten und Home Stay bei Punong.

Am nächsten morgen ging es mit Motorrollern zu einem kleinen Punong-Dorf und von dort mit einem Elefanten weiter zu einem Fluss. Erst hatte man richtig Respekt vor diesen riesigen Tieren aber langsam verflog das dann auch. Wir ritten fast zwei Stunden in einem Sattel auf dem Elefanten durch den Dschungel. Dies war eine sehr wacklige Angelegenheit. Am Fluss angekommen nahm unser Führer dem Elefant den Sattel ab und lies ihn einfach in den Fluss gehen. Der Elefant bewarf sich komplett mit Schlamm damit ihn keine Mücken oder Bremsen beißen können. Wir aßen derweil zu Mittag und liefen danach etwas am Fluss herum. Ich rutsche aus, fiel ins Wasser und verletzte mich am Knie und an der Ferse. Meine Kamera tauchte auch in Wasser. Seit dem funktionier die Menu-Taste nicht mehr und ein Haltering vom Objektiv ist schon wieder abgebrochen (genauso wie letztes mal in China). Super ärgerlich und mit meinem Bein war natürlich total blöd da wir am nächsten Tag eine 7 stündige Trekking Tour vor uns hatten. Unser Elefantenführer lud uns in seine kleine Hütte ein und bot und Reis mit Schnittlauch an. Wir waren eigentlich satt aber konnten natürlich sein Angebot nicht ablehnen. Die Hütte war wirklich sehr einfach. Eine kleine Feuerstelle und eine große Liegefläche aus Bambus. In einer Ecke war eine Art Vorratskammer. Das war´s. Kein fließendes Wasser, kein Strom, nichts.

Nun machten wir uns auf die Suche nach unserem Elefanten. Unser Führer war ein guter Fährtenleser und so fanden wir den Elefanten nach 10-15 Minuten wieder im Dschungel. Zu dritt ritten wir ohne Sattel den Elefanten zurück zum Fluss und gingen dann mit ihm Baden um ihn von dem Schlamm zu befreien. Das war eine unglaubliche Erfahrung. Beim reiten spürt man wie sich die Muskeln beim laufen bewegen und wie viel Energie in diesem Tier steckt. Später im Wasser genoss der Elefant es richtig von uns gewaschen zu werden. Man konnte auf ihm herumklettern und mit ihm auch durch den Fluss laufen. Wahnsinn!

Danach wurde er wieder gesattelt und auf dem Rückweg saß ich im Sattel und Paul ritt den Elefanten hinter dem Kopf. Unser Führer lief einfach hinter uns hinterher Zwinkerndes Smiley

Zurück im Dorf wurden wir von unserem Punong-Guide abgeholt und fuhren mit ihm zu seiner Hütte. Diese war fast genauso ärmlich wie die des Elefantenführers. Auch er hatte kein Strom und nur einen Brunnen etwa 20 Meter von seinem Haus entfernt. Aber seine Hütte war größer und er hatte am Boden eine dünne Matratze die Wohl mit Stroh oder ähnlichem gefühlt war. Er kochte für uns fast 2 Stunden für uns 2 Gerichte. Ein typisches Punong-Gericht und ein Khmer-Gericht beides schmeckte gute. Das Khmer war sogar richtig lecker. Wir genossen noch den Sonnenuntergang auf einem Hügel und wurden dann von seiner Cousine zu ihrem Haus eingeladen. Auf den Weg dorthin kaufen wir noch Reiswein und Bier. An dem Haus angekommen relaxte die ganze Familie zusammen unten in einem Raum. In Deutschland würde man sagen es war ein Stall. Hühner liefen herum es gab wieder ein große Liegefläche aus Bambus und eine Kochstelle. Wir tranken Reiswein und Bier. Die Familie bot uns Kuhinnereien ich versuchte mich zu drücken musste aber dann doch ein Stück probieren. Ich fand es widerlich. Nach ein ca. einer Stunde ging dann weiter zu einer anderen Cousine in ein anderes Haus. Dort bot man uns selbstgebrauten Reiswein an. Dieser war aber nicht wie sonst stark und schnapsartig, sondern eher wie ein Fruchtwein (z.B. Apfelwein) leicht süßlich und eigentlich ganz lecker. Nach ein paar Gläsern ging es dann zurück in die Hütte unseres Guides´s.

Am nächsten Morgen ging es nach dem Frühstück direkt los. Wir liefen erst mal etwas durch das Dorf und dann immer weiter in Richtung dichter Dschungel. Ich hab mir in der Früh gleich eine Schmerztablette reingezogen um überhaupt laufen zu können. Nach kurzer Zeit fand unser Guide einen Stock für mich mit dem es mir leichter fiel zu laufen. Wir liefen vier Stunden bis zu einem Wasserfall. Dort schwammen wir etwas, aßen Mittag und liefen dann nochmal etwa zwei Stunden bis wir von “Den” mit Motorrollern abgeholt wurden und zurück in die kleine Stadt fuhren.

Im Hotel ruhten wir uns aus und gingen dann Abendessen in eine Khmer-/Westernfood Restaurant. Ich aß mexikanische Wraps die richtig lecker waren. Paul hatte Pasta mit Hühnchen was auch richtig gut aussah. Nach unserem anstrengenden Tag waren wir froh wieder im Hotel zu sein. Wir schauten uns noch ein Film an und surften im Internet.

Ein Gedanke zu „Cambodia Trekking“

  1. Hallo Benno,

    wenn wir deine Berichte rund um die Welt lesen,
    staunen wir. Weißt du noch, wo du mit deines Vaters Surfbrett auf dem Kalterer See gesegelt bist und uns locker zugewunken hast?
    So ändern sich die Zeiten. Du schreibst von einer Hochzeit, war das deine? Wann kommst du wieder nach München zurück?
    Weißt dus schon? Tina bekommt wieder Nachwuchs.
    (Sarah und ????).
    Habe dir einen Link von unserer Ferienwohnung
    mit tollen Wandertipps vom Allgäu.
    Doch das ist dir vielleicht zu langweilig.

    Viele Grüsse von Rita und Hans aus HDH.

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